Michael van Gerwen ist erneut Europameister

In der letzten Session der European Darts Championship 2017 sollte die Entscheidung um den Titel fallen. Zunächst wurden die beiden Halbfinals ausgespielt. Dort bekam es Titelverteidiger Michael van Gerwen mit dem Australier Kyle Anderson zu tun. Danach traf World Grand Prix-Sieger Daryl Gurney auf Rob Cross und im Anschluss ermittelten die beiden Sieger im direkten Duell den Europameister.

Kyle Anderson verliert Krimi trotz 9-Darter


Das erste Halbfinale bestritten Michael van Gerwen und Kyle Anderson. Es war das zehnte Duell der beiden und es sollte ein geschichtsträchtiges werden. Schon das erste Leg zeigte die Richtung an, in die es an diesem Abend gehen sollte. Kyle Anderson brachte direkt einen 11-Darter ins Ziel und konnte nach einem verpassten 116’er Finish von Michael auch das Break nachlegen. Doch der Niederländer ließ sich nicht lumpen. Er antwortete prompt und glich relativ schnell wieder aus. Im siebten Leg schien das Spiel den erwarteten Verlauf zu nehmen, als Michael ein 121’er Finish auf Bull auscheckte und damit ein Break holte. Besonders bitter für Kyle, der auf 60 Punkten Rest stand. Michael konnte sich dann bis auf 6:3 absetzen, ehe Anderson vor der zweiten Unterbrechung immerhin nochmal auf 4:6 aus seiner Sicht verkürzte. So verhinderte er zumindest, dass Michael noch weiter davonzieht.

Doch „The Original“ hatte noch andere Pläne als nur Schadensbegrenzung. Der Australier kam bombastisch aus der Pause und startete mit zwei 180’ern. Bereits bei der Weltmeisterschaft 2014 schaffte er das perfekte Leg vor TV-Kameras. Hier wollte er dies nun wiederholen, traf auch erneut die Triple-20, gefolgt von der Triple-19. Er dachte gar nicht groß nach, warf den dritten Dart hinterher und versenkte ihn gekonnt in der Doppel-12, um den 9-Darter perfekt zu machen. Michael blieb cool, setzte sich schnell wieder auf 8:5 ab und hatte weiterhin alles im Griff. Dann aber ließ er Möglichkeiten liegen und Kyle bestrafte dies eiskalt. Gleich vier Legs holte sich Anderson auf diese Weise und drehte damit die Partie auf 9:8 zu seinen Gunsten. Nur noch zwei Legs fehlten ihm zum Sieg, doch dann vergab er zwei Möglichkeiten zu einem Break. Das Nervenflattern wurde von MVG direkt ausgenutzt. Er glich aus und checkte daraufhin 121 Punkte auf der Doppel-16. Mit dem Break zum 10:9 schien das Spiel erneut entschieden, doch wieder behielt Kyle die Nerven. Obwohl „Mighty Mike“ sich auf 40 Punkten Rest stellte blieb er cool, checkte 61 Punkte und erzwang das Entscheidungsleg. Dieses durfte Kyle sogar beginnen und machte einen guten Job, erarbeitete sich zwei Matchdarts. Doch sowohl die Doppel-10 als auch die Doppel-5 verfehlte er. Michael war eiskalt, checkte 76 Punkte mit zwei Darts und holte sich so doch noch den 11:10-Erfolg in einer sehr spannenden Begegnung.

Das Duell zwischen Daryl Gurney und Rob Cross hingegen wurde zum kompletten Gegenteil. Es sollte eine sehr einseitige Angelegenheit werden. Nachdem beide Spieler zu Beginn ein wenig Zeit brauchten um zu ihrem Rhythmus zu finden, war es Rob Cross dem das schneller gelang. Er holte sich die ersten beiden Legs und legte danach einen 11-Darter nach. Im vierten Leg bekam der Nordire dann seine ersten Möglichkeiten auf Doppel, ließ aber alle drei liegen. Auch 102 Punkte im fünften Leg nicht ins Ziel und so setzte sich Cross auf 5:0 in Führung. Im Viertelfinale führte Gurney selbst noch mit 5:0 gegen Peter Wright, nun fand er sich am anderen Ende eines solchen Ergebnisses wieder. Anders als „Snakebite“ schaffte es Gurney jedoch nicht unmittelbar nach der ersten Pause zuzulegen. Ganz im Gegenteil, Cross dominierte weiter nach Belieben und erhöhte bis auf 7:0, ehe Gurney den Whitewash verhindern konnte. Nach dem 8:1 durch Rob schien die Messe aber trotzdem bereits gelesen. Daran änderten auch vier perfekte Darts von Daryl und eine kurze Hochphase die zum 3:8 führte nichts. In diesem Spiel sollte „Super Chin“ keine echte Chance mehr auf ein Comeback haben. Cross läutete mit einem fantastischen 10-Darter die Schlussphase ein und holte sich auch die folgenden beiden Legs noch. Mit einem äußerst überzeugenden 11:3-Erfolg zog Rob Cross damit in sein erstes Major Finale ein.


MVG sichert sich vierten Titel in Serie

Michael van Gerwen und Rob Cross spielten sich mit teilweise überragenden Leistungen ins Endspiel der European Darts Championship 2017. Nach den beiden Endspielen auf European Tour Events war dies nun deren drittes Finale in den vergangenen zwei Monaten. Zwar konnte sich bisher immer Michael durchsetzen, doch Rob zeigte jedes Mal eine richtig gute Leistung, stand knapp vor Siegen. Seinen ersten und bisher einzigen gegen MVG holte er auch auf der European Tour in diesem Jahr. In seinem ersten Major Finale wollte er nun den nächsten folgen lassen. Und er erwischte auch einen fantastischen Start. Nur knapp vergab er ein 139’er Finish zum 12-Darter und ersten Leggewinn, holte sich aber dennoch das 1:0. Und „The Voltage“ war in der Anfangsphase der bessere Spieler. In den eigenen Anwürfen kaum zu stoppen, checkte unter anderem 140 Punkte und machte großen Druck auf Michael. Beinahe hätte er 110 Punkte zum Break gecheckt, verpasste dies jedoch und so bleib auch der Niederländer im Spiel. Nach einer ganz wichtigen 180 holte sich Cross die 3:2 Führung und ging mit einem 111’er Average in die erste Pause.

Diese schien zu einem sehr schlechten Zeitpunkt für Rob gekommen zu sein, denn Michael konnte sich sammeln und ihn zu Beginn der nächsten Session ein wenig überrollen. Ein 10-Darter und danach fünf perfekte Darts drehten die Partie zugunsten des Niederländers, der das erste Break holte. Ein tolles 102’er Finish auf dem Bullseye, der erste Dart ging zuvor in die einfache eins, brachte Cross aber erneut den direkten Ausgleich. Das dritte Break in Serie wurde mit einem 11-Darter von Cross erneut postwendend beantwortet, sodass es nach zehn Legs doch wieder 5:5-Unentschieden stand. Es war eine Partie auf extrem hohem Niveau. Michael stand bei 108,73 Punkten im Schnitt, der Average von Rob lag bei 108,85 Punkten. Danach konnte sich „Mighty Mike“ dann aber doch ein wenig Luft verschaffen, bestätigte ein weiteres Break zur 7:5-Führung. Cross blieb zwar zunächst dran und hielt die Partie weiterhin offen, doch weil er wenig später einen Dart auf die Doppel-16 vergab, konnte van Gerwen mit einem weiteren Break auf 9:6 erhöhen. Nun wurde es entsprechend sehr schwer für Cross, der sich kaum mehr einen Fehler leisten konnte. Einen solchen machte er im folgenden Leg auch nicht wirklich, doch gegen den starken 12-Darter samt 130’er Bullseye-Finish von Michael konnte er auch so nichts ausrichten. Damit schaffte der Weltmeister die Vorentscheidung, der Sieg war ihm kaum noch zu nehmen. Zum Ende hin musste Rob Cross dann also doch etwas abreißen lassen und so schaffte Michael van Gerwen wenig später die Titelverteidigung. Mit einem 11:7-Sieg krönte sich der Niederländer am Ende verdient zum vierten Mal in Serie zum Europameister.

European Championship


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