Mensur Suljovic schmeißt „The Power“ raus

Der dritte und letzte Tag der diesjährigen Darts-EM hielt am Nachmittag zunächst die vier Viertelfinalpartien bereit. Dabei gab es einige sehr interessante Duelle. So traf der bärenstarke Michael van Gerwen auf seinen Landsmann Jelle Klaasen, der ebenfalls ein gutes Turnier spielte. Hopp-Bezwinger James Wade bekam es mit Überraschungsmann James Wilson zu tun. Der viermalige Champion, Phil Taylor, traf auf den Österreicher Mensur Suljovic. Peter Wright und Kyle Anderson komplettierten den Spielplan.

MVG der stärkste Holländer

Das erste Viertelfinale war die Begegnung zwischen James Wilson und James Wade. Wade zeigte sich im bisherigen Turnierverlauf äußerst sicher, vor allem auf die Doppel. Das bekam auch Max Hopp im Achtelfinale mit. Bei Wilson konnte man nicht davon ausgehen, dass er es bis ins Viertelfinale schafft, doch er bestätigte seine tolle Form und erreichte die Runde der letzten Acht. Und es sah zu Beginn auch sehr gut aus. Wade vergab neun Darts auf die Doppel und so gelang Wilson direkt ein Break. Mit einem 96’er Finish bestätigte er dieses und somit stand er schnell bei 2:0. Diesem Break rannte Wade auch eine ganze Weile hinterher. Er schaffte es immer wieder Druck zu machen, aber diesem hielt Wilson sehr gut stand. Dies konnte jedoch nicht lange gut gehen und so vergab Wilson im achten Leg drei dicke Möglichkeiten, die Wade bestrafte. Es begann eine Phase, bei der alles für „The Machine“ zu gehen schien. Er checkte 106 und 161 Punkte und unter Druck schaffte er auch noch das 7:4. Die Partie schien eigentlich durch zu sein, doch wie aus dem Nichts kam Wilson wieder, auch weil Wade weniger Triple traf. So stand es nach 14 Legs plötzlich 7:7 und alles war wieder offen. Weil Wade dann aber nach seinem eigenen Leg auch noch ein Break schaffte, konnte er das Spiel mit einem 141’er Finish auf stilvolle Weise nach Hause bringen. Am Ende siegte er also mit 10:7.

Es kam das Duell der beiden letzten verbliebenden Niederländer im Turnier. Michael van Gerwen nahm es mit Jelle Klaasen auf. Dabei hatte Klaasen einen relativ guten Start, durfte sich aber zu Beginn noch bei van Gerwen bedanken, dass dieser die Doppel nicht gut traf. Nur deshalb stand es nach vier Legs auch noch Unentschieden, 2:2. Dann aber folgte ein 130’er Finish von MVG zum Break, was schon einen Wendepunkt darstellte. Nach der Pause kam „Mighty Mike“ dann nämlich auch deutlich stärker als sein Gegner ans Board zurück und setzte sich bis auf 6:2 ab. Von da an wurde die gesamte Situation natürlich noch schwieriger für die „Cobra“. Jelle musste über sich hinaus wachsen und holte immerhin schon mal ein Leg zum 3:6. Von da an war er aber einfach nicht mehr konzentriert genug, während MVG sich relativ locker in Richtung Ziellinie bewegte. Jelle bekam zwar auch noch Möglichkeiten, vergab sie jedoch alle kläglich. So siegte Michael mit 10:3 und zog mal wieder ins Halbfinale ein.

Kyle Anderson zu inkonstant

Phil Taylor spielte bisher ein blitzsauberes Turnier, konnte vor allem im Achtelfinale Joe Cullen komplett aus der Fassung bringen, als er einfach nicht zu schlagen war. Gegen Mensur Suljovic, das wusste auch Taylor, sollte es natürlich nicht so leicht werden. Und der Österreicher begann auch direkt sehr gut. Er spielte einen 15-Darter und behielt sein eigenes Leg. Taylor konterte zwar, aber Mensur schien richtig gut drauf zu sein. Wieder mal punktete er mit einer 170 und hielt dem Druck von Taylor stand. So auch im vierten Leg, als Mensur das erste Break gelang. Weil Phil dann eine Möglichkeit liegen ließ, führte Suljovic zur ersten Pause tatsächlich mit 4:1 und ein Sieg schien nicht unmöglich. Dazu musste er aber konstant weiter machen und dem Druck seines Gegners weiterhin Einhalt gebieten. Und genau das tat der Österreicher. Er schaffte direkt wieder ein Break spielte einen 12-Darter. Auch als Taylor mal wieder ein Leg gewann, brachte das Mensur kein Stück raus, im Gegenteil. Es spornte ihn nur noch mehr an und so warf er fünf perfekte Darts. Eine 170 und dann verpasste er das Bull in der zweiten Aufnahme, der Suljovic-Weg. „The Gentle“ war nicht aufzuhalten, so sprintete er zur 9:2-Führung und nun musste Phil natürlich endgültig kommen. Er verkürzte auch nochmal, vergab dann jedoch ein 170’er Finish auf das Bullseye. Mensur hatte sich zuvor bereits Tops gestellt und hatte keinerlei Probleme die Partie zu beenden. Damit siegte Suljovic tatsächlich mit 10:3 und war Phil Taylor aus dem Turnier, spielte dabei einen Average von 105,5.

Der letzte Halbfinalist sollte im Match zwischen Kyle Anderson und Peter Wright ermittelt werden. Beide Spieler hatten jedoch ziemliche Probleme zu Anfang der Partie. So holte Kyle Anderson zwar mit einem Break das erste Leg und konnte auch seinen eigenen Aufschlag nach Hause bringen, allerdings ließ er dann nochmal stark nach. Peter hatte ebenfalls große Probleme, konnte das Spiel aber dank der bescheidenen Performance seines Gegners noch vor der ersten Pause auf 3:2 drehen. Nach der Unterbrechung wurde es dann etwas besser, zumindest bei „Snakebite“. Der Schotte legte einen kleinen Lauf hin und konnte sich auf 6:2 absetzen. Kyle Anderson hatte vor allem Probleme Konstanz in sein Spiel zu bekommen. Auf eine 140 folgte gerne mal eine 43’er Aufnahme, immer wieder rutschte er in kleine Felder ab. Doch gegen Ende der Session gab er nochmal ein wenig mehr Gas, verkürzte nochmal. Weil er dann aber ein 170’er Finish auf Bull vergab, konnte Peter, durch das Treffen des Bullseye, einen 7:3-Vorsprung herstellen. Eine Aufholjagd vom Australier schien nach den bisher in diesem Spiel gezeigten Leistungen ausgeschlossen. Aber ein paar Legs wollte Kyle schon noch mitnehmen und er zeigte auch nochmal ein Highlight, als er 121 Punkte auf das Bullseye zu einem Break auschecken konnte. Doch Wright hatte direkt die Antwort und damit für die Vorentscheidung gesorgt. Peter brachte die Partie letztlich verdient mit 10:5 ins Ziel und komplettierte die Liste der Halbfinalisten.

Tobias Gürtler

European Championship Statistiken Viertelfinale (PDF, 266 kB)

European Championship


Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter
Darts1.de Counter Darts1.de Logo Darts1 Counter
Selbst Darts spielen mit dem Darts1 Counter