Deutliche Siege am Abend

Am Abend des zweiten Tages wurden die letzten vier Achtelfinalpartien gespielt. Mit dabei war Max Hopp. Der Deutsche bezwang am Vortag Benito van de Pas, bekam es nun allerdings mit James Wade zu tun. Wade gelang als einziger ein Sieg zu Null und das auch noch gegen Weltmeister Gary Anderson. Auch Phil Taylor spielte seine zweite Partie, er traf auf Joe Cullen. Mit Michael van Gerwen trat auch der Titelverteidiger an, er spielte gegen Gerwyn Price.

Joe Cullen nur Zuschauer bei der Taylor-Show

Die erste Begegnung der Abendsession war die von den Namen her vermutlich ausgeglichenste. Jelle Klaasen bekam es mit Stephen Bunting zu tun und der Niederländer erwischte einen Blitzstart. Er ließ seinen Kontrahenten zunächst überhaupt nicht ins Spiel kommen, sprintete mit zwei Breaks und einem 117’er Finish zu einem schnellen 3:0. Nach fünf perfekten Darts im vierten Leg schien Jelle immer weiter zu ereilen. Doch plötzlich ließ er extrem nach, wurde auch auf die Doppel schwächer. Stephen wusste dies zu nutzen und kam zum 3:3-Ausgleich. Dies weckte Jelle wohl auf, denn er wurde wieder konstanter und zeigte sich vor allen Dingen in den Scores einfach unfassbar stark. Er setzte sich auf 5:3 ab. Zwar verkürzte Stephen nochmal, doch vor der Pause verpasste er es das Unentschieden wieder herzustellen. Das hätte die Begegnung vielleicht nochmal am Leben gehalten, vielleicht wäre die „Cobra“ dann auch weit weniger stark aus der Unterbrechung gekommen. So aber lief das Match dann nur noch in eine Richtung. Klaasen war nicht zu bremsen, haute seinem Gegner die Scores nur so um die Ohren. Er checkte auch 87 locker mit zwei Darts aus, 125 Punkte waren kein Hindernis für den Niederländer. Am Ende war es ein klares 10:4, bei dem Klaasen ein deutliches Zeichen setzen konnte.


Jelle Klaasen 10:4 Stephen Bunting
15 100+ 13
11 140+ 11
0 170+ 0
9 180 2
101.11 Average 90.78
125 High Finish 84
5 Breaks of Throw 2
10/35 - 29% Checkout % 4/11 - 36%

Bereits vier Mal konnte sich Phil Taylor den Titel bei der Darts-EM sichern. Allerdings liegt das letzte Mal bereits fünf Jahre zurück. Im Jahr 2011 schlug er damals Adrian Lewis im Endspiel. Seitdem erreichte er nicht mal mehr das Endspiel. Das wollte er in diesem Jahr ändern und Joe Cullen sollte ihm nicht im Weg stehen. Phil startete sehr gut mit einem 106’er Finish zum Break und hervorragenden fünf perfekten Darts im Anschluss. Joe Cullen versteckte sich allerdings nicht, er spielte einen tollen 11-Darter und zeigte, dass auch er da war. Zur ersten Pause stand es daher noch ausgeglichen 3:2 für „The Power“. Dies hatte aber keine Auswirkungen auf Taylor, der stand tiefenentspannt auf der Bühne und machte einfach weiter. 32 Punkte checkte er mit zwei Mal Doppel-8 und wenig später holte er ein weiteres Break mit einem 123’er Finish. Es war eigentlich nichts zu machen. Dabei war Cullen wirklich nicht schlecht, er warf alles hinein und es reichte auch zu einem weiteren Leggewinn. Die Antwort allerdings war ein 11-Darter Taylors mit zwei 180’ern zum 7:3 vor der zweiten Pause. Cullen sah man die Ratlosigkeit an, er stand wie bedröppelt da, grinste ungläubig und schien keine Ahnung zu haben, was er tun sollte. Spätestens da hatte er wohl auch den Mut verloren und sich die Niederlage eingestanden. Phil spazierte jedenfalls problemlos weiter zum 10:3 und darf sich Viertelfinalist nennen.


Phil Taylor 10:3 Joe Cullen
15 100+ 15
11 140+ 6
1 170+ 0
5 180 1
103.98 Average 94.63
123 High Finish 87
4 Breaks of Throw 0
10/15 - 67% Checkout % 3/8 - 38%

Hopp ohne echte Chance gegen Wade

Nicht viele hatten Max Hopp in der ersten Runde gegen Benito van de Pas den Sieg zugetraut. Zu stark präsentierte sich „Big Ben“ in der jüngeren Vergangenheit. Gegen James Wade sollte nun ein noch weitaus stärkerer Gegner auf den „Maximiser“ lauern. Und dieser Wade hatte noch kein Leg in diesem Turnier abgegeben, besiegte Weltmeister Gary Anderson in Runde eins mit 6:0. Auch in dieser Partie begann er sehr stark, ging unter anderem durch ein 138’er Finish mit 3:0 in Führung. Dann aber war Max zur Stelle und schaffte das, was dem „Flying Scotsman“ nicht gelang. Hopp holte ein Leg, checkte dafür 96 Punkte aus. Doch von den Scores her konnte Max an diesem Tag einfach nicht mit seinem Kontrahenten mithalten. James war der klar bessere Spieler, nur wenn er mal einen Wurf auf die Doppel vergab, hatte Max die Chance ihm etwas wehzutun. Anfangs funktionierte das auch noch, er hielt das Match ein wenig offen. Als er dann aber die Möglichkeit zum 4:6 liegen ließ und „The Machine“ stattdessen auf 7:3 erhöhte, war es der Genickschlag für den Deutschen. Nach der Pause kam er nicht mehr zurecht und so führte James die Partie souverän ins Ziel. Mit 10:3 setzte sich James am Ende durch und beförderte damit den einzigen deutschen Teilnehmer ins Aus.


James Wade 10:3 Max Hopp
19 100+ 20
14 140+ 6
1 170+ 0
1 180 3
97.03 Average 87.31
138 High Finish 96
3 Breaks of Throw 0
10/20 - 50% Checkout % 3/9 - 33%

Das letzte Achtelfinale durfte der Titelverteidiger bestreiten. Michael van Gerwen traf auf Gerwyn Price und wollte von Beginn an zeigen, wer der Herr im Haus ist. Vom Support der Fans her, war es sowieso der Niederländer. Sportlich musste er das aber erst unter Beweis stellen. Nachdem Gerwyn sein erstes Leg behalten konnte, tat MVG dann aber genau das. Er warf acht perfekte Darts, scheiterte nur knapp an der Doppel-12. Darauf wurde ein 10-Darter und es folgte ein erneut perfekter Start. „Mighty Mike“ brannte ein echtes Feuerwerk ab, ließ einem durchaus starken Gerwyn Price wie einen Anfänger aussehen. Wenn sich der „Iceman“ mal in eine aussichtsreiche Position brachte, dann brach ihm der Weltranglistenerste mit einem High Finish das Genick, so zum Beispiel im fünften Leg, als Michael 144 Punkte auf null brachte. Auch in der Folge änderte sich nicht viel. Zwar hielt van Gerwen das Niveau nicht auf diesem extrem hohen Niveau, doch reichte es trotzdem um souverän und problemlos seine Führung immer weiter auszubauen. Jede vergebene Chance von Price wurde konsequent bestraft. Zur zweiten Pause stand es bereits 8:2 für Michael und die Messe war im Grunde gelesen. Mit dem Break im elften Leg brachte sich der Niederländer in Position, ehe er wenig später mit dem 10:2 die richtig starke Leistung krönte.


Michael van Gerwen 10:2 Gerwyn Price
10 100+ 8
6 140+ 8
1 170+ 2
9 180 4
105.50 Average 96.59
144 High Finish 76
4 Breaks of Throw 0
10/23 - 43% Checkout % 2/11 - 18%

Tobias Gürtler

European Championship Statistiken Achtelfinale (PDF, 276 kB)

European Championship


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