Michael van Gerwen gewinnt die Europameisterschaft
Nach zwei ereignisreichen Tagen voller Dartaction standen die Finalisten der European Darts Championship 2014 also fest. Terry Jenkins konnte trotz acht Finalteilnahmen noch nie ein Major Turnier für sich entscheiden. Ganz anders sein Gegner. Michael van Gerwen sammelte in den letzten Jahren Turniersiege wie andere Leute Briefmarken. Doch wer gewann die Europameisterschaft?
Die Wege ins Finale
Terry Jenkins hatte einen harten Weg bis ins Finale. In der ersten Runde traf „The Bull“ auf Gary Anderson, welcher sich seit Monaten in herausragender Verfassung befindet. In einer sehr engen Kiste konnte sich Jenkins am Ende mit 6:5 durchsetzen. Dabei hatte Gary sogar Matchdarts. In Runde zwei wurde es nicht weniger knapp. Terry traf auf Robert Thornton und fast ging es wieder über die volle Distanz. Mit einem starken 10:8 gewann Jenkins die Partie. Auch im Viertelfinale war es nicht einfach. Jenkins traf auf den Taylor-Bezwinger Stephen Bunting und musste sich strecken. Auch wenn es gegen Ende hin nochmal knapper wurde, siegte Jenkins nicht unverdient mit 10:7. Eine gute Leistung im Halbfinale reichte dann zum 11:8-Erfolg über Mervyn King und zum Erreichen seines neunten Major Finales.
Michael van Gerwen hatte es nicht einfacher als sein Kontrahent um den Titel. Nach einem noch recht lockeren 6:3-Sieg über „The Force“ Justin Pipe, stand Michael in Runde zwei am Rande der Niederlage. Sein Gegner war Brendan Dolan und der spielte eine sensationelle Partie. Am Ende sollte er jedoch an den Nerven scheitern, was MVG zu nutzen wusste. Mit 10:8 kam der Weltmeister ins Viertelfinale. Dort traf er auf Dave Chisnall, welcher ebenfalls eine klasse Leistung zeigte. Dass es dennoch ein recht deutliches 10:5 wurde lag daran, dass Michael einen 111’er 3-Dart-Average spielte und einfach nicht zu stoppen war. Ähnlich auch sein Halbfinale gegen Raymond van Barneveld. Mighty Mike gelang ein 9-Darter und ebenfalls ein recht deutlicher 11:6-Erfolg um erstmals ins Finale der Europameisterschaft einzuziehen.
Terry Jenkins scheitert auch im neunten Anlauf am Major Titel
Terry Jenkins stand vor diesem Turnier bereits acht Mal im Finale eines Major Turnieres. Nicht ein Mal gelang ihm jedoch der große Wurf. Er unterlag in jedem seiner Endspiele. Gegen Michael van Gerwen, welcher in fünf der sechs bisherigen Major Turniere 2014 im Finale stand, wollte es „The Bull“ besser machen. Und wieso auch nicht, schließlich war er es doch, der Michael die Finalteilnahme bei den UK Open diesen Jahres vermasselte. Terry besiegte den Niederländer im Halbfinale. Es war insgesamt die sechzehnte Partie der beiden. Im direkten Vergleich führte Michael hauchdünn. Acht Spiele gewann der Niederländer, in sieben war Terry siegreich.
Michael van Gerwen startete so in das Finale, wie er das Halbfinale beendete: furios. Er legte direkt stark los und schien auch Terry Jenkins keine Chance lassen zu wollen. Nach vier gespielten Legs stand es bereits 4:0 für den Weltmeister. Terry kassierte also bereits zwei Breaks, was allerdings vermeidbar war. Die Chancen die er bekam ließ er einfach liegen. Michael war auf die Doppel nicht immer eiskalt, in Leg fünf war es allerdings der Fall, als er 167 Punkte auschecke und mit einem klaren 5:0 in die erste Pause ging. Jenkins wirkte ziemlich fertig, ähnlich wie sein Gegner, Mervyn King, im Halbfinale. Daher kam die Pause wie gerufen. „The Bull“ sammelte sich nochmal und kam etwas stärker zurück auf die Bühne. Dort holte er sich zunächst sein erstes Leg und schaffte im Anschluss sogar direkt ein Break. Er brachte es auch durch und verkürzte somit auf 3:5. Dieser Zwischenspurt kostete jedoch erneut einiges an Kraft. Terry war nicht mehr ganz auf der Höhe. Michael sicherte sich zwei weitere Legs, womit die Partie beim Stand von 7:3, aus Sicht von Michael van Gerwen, in die zweite Pause ging. Eine dritte Pause sollte es nicht mehr geben. Zu sicher, zu souverän zeigte sich Michael auch in den folgenden Legs. Es war frustrierend für Jenkins, welcher Schwierigkeiten hatte die Konzentration aufrecht zu erhalten. Am Ende war es eine erneut fantastische Vorstellung des Weltranglistenersten, welcher an diesem Abend seinen vierten Major Titel 2014 holte. Nach der Weltmeisterschaft, dem World Cup und dem World Grand Prix sicherte sich Michael van Gerwen durch das 11:4 über Terry Jenkins auch den Titel der European Darts Championship. Herzlichen Glückwunsch Mighty Mike!
Tobias Gürtler