Van Gerwen gewinnt die Champions League zum ersten Mal

Am Sonntagabend stand bei der Champions League of Darts 2019 die letzte und entscheidende Session vor der Tür. Topfavorit war natürlich Michael van Gerwen, der diesen Titel endlich zu seiner umfangreichen Sammlung hinzufügen wollte. Dafür musste er in der Vorschlussrunde zuerst Gerwyn Price aus dem Weg räumen. Im ersten Halbfinale standen sich zudem Peter Wright und Michael Smith gegenüber. Alle Spiele dieser Session wurden im Format „best of 21 legs“ ausgetragen.

Einbahnstraße im ersten Halbfinale

Los ging der Darts-Abend mit dem Aufeinandertreffen von Michael Smith und Peter Wright. Letzterer nahm gleich zu Beginn 128 Punkte von der Scheibe und zeigte so schnell, in welche Richtung dieses Spiel gehen würde. Begünstigt von vier Fehlern seines Gegners legte der Schotte nämlich ein Break hinterher und holte sich anschließend problemlos noch zwei weitere Legs in Serie. Smith konnte nicht im Geringsten mithalten und gab anschließend noch zwei Legs an seinen Gegner ab. Wright zeigte eine richtige starke Leistung, die im siebten Leg ihren Höhepunkt fand: mit einem 161er-Finish machte „Snakebite“ die 7:0-Pausenführung perfekt. Für Smith konnte es jetzt nur noch besser werden, und tatsächlich vermeldete er wenige Minuten später mit einem 13-Darter sein erstes Lebenszeichen. Wright antwortete umgehend per 92er-Checkout und erhöhte mit dem darauffolgenden 12-Darter auf 9:1. Die Vorentscheidung war spätestens damit gefallen, doch der „Bully Boy“ wehrte sich nochmals, kam per 11-Darter zum Break und bestätigte dieses auch. Weil sein schottischer Gegner im nächsten Durchgang drei Fahrkarten verteilte und Smith wiederum ein Leg später 121 Punkte löschen konnte, hatte der Engländer seinerseits vier Legs nacheinander gewonnen und war zur zweiten Pause bis auf 5:9 herangekommen. Wright schüttelte sich kurz und machte die Hoffnungen auf ein Comeback letztlich zunichte. Nachdem er einen 12-Darter mit einem 116er-Highfinish beendete, nutzte er seinen zweiten Matchdart auf der Doppel-8 aus, siegte klar mit 11:5 und stand genau wie im letzten Jahr im Endspiel.

Klasse und Hochspannung zwischen van Gerwen und Price

Sein Finalgegner wurde im daran anschließenden Duell zwischen Michael van Gerwen und Gerwyn Price ermittelt. Der Niederländer befindet sich zurzeit in einer richtig starken Verfassung und gewann seine Gruppe A ganz souverän. Doch auch Price ist derzeit gut in Form, für ihn ging es darum im 17. Match gegen „Mighty Mike“ den allerersten Sieg einzufahren. Van Gerwen startete richtig gut, legte gleich mit einem 10-Darter los und bestätigte dieses Break auch. Price holte sich anschließend sein erstes Leg, was van Gerwen mit einem 88er-Finish konterte. Dieses Bild setzte sich erstmal fort, Price verkürzte und van Gerwen stellte direkt danach den alten Abstand wieder her. Das letzte Wort vor der Pause wurde vom „Iceman“ gesprochen, der zu diesem Zeitpunkt knapp mit 3:4 hinten lag. Auch nach der Unterbrechung blieb es hochklassig und spektakulär. Van Gerwen baute seinen Vorsprung mithilfe eines 120er-Checkout wiederholt aus, doch Price schaltete dann einen Gang höher und gewann drei Legs in Folge. Dabei verhalfen ihm auch ein 12- und ein 13-Darter zu seiner ersten Führung in diesem Match. Der Weltranglistenerste antwortete schnell und beendete einen eigenen 12-Darter mit einem 106er-Checkout, kurz darauf konnte er Break nachlegen. Doch Price hielt auch hier dagegen, kam zum sofortigen Rebreak und stellte dadurch den 7:7-Pausenstand her, beide Profis warfen bis dato im Schnitt über 100 Punkte pro Aufnahme. Nach der Unterbrechung legte van Gerwen mit einem 11-Darter wieder vor, doch Price hatte mit einem 74er-Finish auch hier die passende Antwort auf Lager, ehe er sich mit einem 13-Darter wieder in Front begab. Van Gerwen ließ sich jedoch nicht abschütteln, reagierte seinerseits mit einem starken 12-Darter und stellte mit dem 9:9 Parität her. Weil beide Spieler ihr nächstes Anwurfleg souverän verteidigen konnten, musste ein Entscheidungsleg herhalten. Dort leistete sich der anwerfende Price zwei Aufnahmen ohne ein Triplefeld nacheinander. Van Gerwen übernahm das Kommando, warf zum richtigen Moment 133 Punkte und checkte die verbliebenen 46 Zähler mühelos aus. Am Ende einer großartigen Partie siegte der Niederländer mit 11:10 und erreichte das Finale.

Wright wirft den Sieg weg

Nach einer etwas längeren Unterbrechung ging dann das Endspiel um 100.000 Pfund Preisgeld und den Major-Titel vonstatten. Mit Peter Wright und Michael van Gerwen trafen dabei die Spieler aufeinander, die im Turnierverlauf noch nicht bezwungen worden waren. Die Champions League selber hatten allerdings beide noch nie gewinnen können. Schon ganz früh in diesem Match wurde es spektakulär: van Gerwen eröffnete mit einem 11-Darter, „Snakebite“ holte sein erstes Erfolgserlebnis dagegen mit einem 156er-Finish. Van Gerwen zeigte dann ein 154er-Checkout zum Abschluss eines 12-Darters, Wright brauchte zur direkten Antwort nur einen Pfeil mehr. Van Gerwen verteidigte wenig später auch sein drittes Anwurfleg souverän, ließ anschließend aber die ersten drei Breakdarts aus. Wright rettete sich in diesem Moment und schaffte es kurz darauf seinerseits, per 11-Darter für das erste Break zu sorgen. Dadurch konnte er eine knappe 4:3-Führung mit in die Kabine nehmen. Nach der Pause profitierte Wright von zwei weiteren Patzern seines niederländischen Gegners, zudem legte er ein 100er-Finish über zweimal Tops nach. Danach konnte der Weltranglistenerste den Lauf seines Gegners unterbrechen und dank zweier eigener Leggewinne bis auf 5:6 herankommen. Wright konterte mit einem 13-Darter, hatte dann Glück, dass van Gerwen zweimal auf Doppel patzte und stellte wieder den Abstand von drei Legs her. Umgekehrt lief es dann im nachfolgenden 14. Leg, Wright warf dreimal am äußeren Ring vorbei, und van Gerwen holte sich ein sehr wichtiges Break. Zur zweiten Pause lag der amtierende Weltmeister nichtsdestotrotz mit 6:8 hinten. „Mighty Mike“ kam mit einem 136er-Finish zurück auf die Bühne und übte dann mächtig Druck auf den gegnerischen Anwurf aus. Doch Wright hielt diesem Stand, löschte 76 Punkte und stellte den vorherigen Abstand wieder her. Zudem scheiterte van Gerwen anschließend knapp an einem 142er-Finish, Wright blieb auf Tops stabil und brauchte nur noch ein Leg zum Turniersieg. Im nächsten Leg hatte er die große Möglichkeit dazu, vergab aber drei Matchdarts auf der Doppel-12. Van Gerwen rettete sich auf der doppelten 7 und lag nur noch mit 8:10 hinten. Mit einem 92er-Finish konnte van Gerwen noch weiter verkürzen, doch nun hatte Wright wieder Anwurf. Er traf allerdings viel zu wenige Triplefelder; van Gerwen schwächelte zwar ebenfalls, warf aber zum rechten Moment eine 180 und checkte anschließend 62 Punkte. Auch das Finale musste also bis ins Entscheidungsleg, und Wright zeigte sich dort sichtlich angeschlagen. Van Gerwen spielte es auf der anderen Seite hervorragend runter, brauchte nur 14 Würfe und holte sich den Sieg bei der Champions League 2019.

Champions League of Darts


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