Phil Taylor überragend in Gruppenphase

Neues Turnier, neue Regeln. Die Champions League of Darts, nicht zu verwechseln mit der ehemaligen Championship League of Darts, feierte in Cardiff seine Premiere. Dabei traten die acht besten Spieler der Welt zunächst in einer Gruppenphase an, in der jeder gegen jeden spielte. Die Ersten und Zweiten beider Gruppen kamen ins Halbfinale und spielten über Kreuz die Endspielteilnehmer aus.

Gruppe A: Die Favoriten setzen sich durch

Spieltag 1:
Phil Taylor und Peter Wright machten den Anfang in Gruppe A. Es war spannend zu sehen, wie gut sich Phil gegen einen zuletzt durchaus guten „Snakebite“ zeigen würde. Und es dauerte nicht lange, um genau zu sein drei Legs, da ging Taylor auch schon mit einem Break 2:1 in Führung. „The Power“ war zu Beginn der bessere Spieler, dem auch ein klasse 154’er Finish gelang. Solche Sachen werfen einen Peter Wright allerdings nicht aus der Bahn und so verkürzte der Schotte umgehend. Einen echten Rückschlag erlitt er dann allerdings im neunten Leg, als er bei 42 Punkten Rest stehend ein 122’er Finish seines Gegners mit ansehen musste. Dies führte zum 6:3 und brachte Taylor endgültig auf die Siegerstraße. Er spielte das Match von da an noch ruhig zu Ende und siegte am Ende mit 10:5. Einen guten Start ins Turnier wollte auch Michael van Gerwen zeigen, der auf Robert Thornton traf. Allerdings ging dieser Start ziemlich in die Hose. Robert schaffte sofort ein Break und überraschte damit seinen Gegner. Doch Michael kam umgehend zurück und glich aus. Es entwickelte sich eine durchaus spannende Partie in der MVG ein kleiner Tiefschlag gelang. Er checkte 90 Punkte auf Bull zum Break und 4:2. Die Antwort waren fünf perfekte Darts von Robert und das sofortige Rebreak. Ein 113’er Finish sorgte für den Ausgleich und alles war wieder offen. Nach dem 5:5 wenig später folgte ein kleiner Bruch im Spiel von „The Thorn“. Er ließ vermehrt Möglichkeiten liegen, wodurch van Gerwen sich immer weiter absetzen konnte. Am Ende sollte Robert kein einziges Leg mehr holen, wodurch „Mighty Mike“ mit 10:5 gewann.

Spieltag 2:
Am zweiten Spieltag gab es direkt das Aufeinandertreffen von Phil Taylor und Michael van Gerwen. Das Duell der Giganten. Phil startete direkt mit einem Break, welches von Michael gekontert werden konnte. Ein 167’er Finish von „The Power“ sicherte jedoch direkt das nächste Break des Engländers, der sich dann auf 4:1 absetzte. Diese 3-Leg-Führung sollte, obwohl so früh in der Begegnung, bereits die Entscheidung gewesen sein. Ein sehr starker Phil Taylor konnte durch nichts aus der Ruhe gebracht werden. Auch kein 122’er Finish von Michael. Phil hielt diese Führung bis zum 7:4. Dann ließ er eine Möglichkeit liegen, die „Mighty Mike“ an diesem Tag jedoch einfach nicht ausnutzen konnte. So fuhr Phil die Partie mit einem 138’er und wenig später dem 120’er Finish zum Match ins Ziel. Am Ende siegte er mit 10:4 sehr deutlich und beendete die Siegesserie des MVG. Ähnlich deutlich wollte es auch Peter Wright auf der Anzeigetafel zu stehen haben. Er bekam es mit seinem Landsmann Robert Thornton zu tun. Der Grundstein für einen Kantersieg wurde von „Snakebite“ auch sehr früh gelegt. Eine tolle Leistung brachte ihn sehr schnell mit 6:1 in Führung. Thornton fand einfach nicht ins Match. Beim Stand von 7:2 schien sich dann aber ein Schalter bei „The Thorn“ umzulegen, er versuchte eine Aufholjagd. Er verkürzte bis auf 7:5 und baute wieder leichten Druck auf seinen Gegner auf. Dieser bemerkte diesen gar nicht und blieb fokussiert. So konnte er die Partie am Ende mit 10:6 gewinnen und seine Chancen auf das Halbfinale hoch halten.

Spieltag 3:
Phil Taylor war nicht nur wegen seines eindrucksvollen Sieges über Michael van Gerwen bisher der Mann der Gruppenphase. Gegen Robert Thornton wollte er sich den Gruppensieg holen und die Geschichte natürlich möglichst schnell beenden. Zunächst ein ganz normaler Start bei dem jeder sein Leg holte. Dann aber legte „The Power“ auch schon los. Im vierten Leg gelangen ihm acht perfekte Darts. Nur die Doppel-12 verfehlte er, wenn auch deutlich. Dennoch gelang ihm das Break und von da an war das Match eine komplett einseitige Angelegenheit. Robert kam überhaupt nicht gegen einen sehr stark aufgelegten Taylor an und musste mit ansehen, wie Phil sich ein Leg nach dem anderen holte. Am Ende spielte Phil einen Average von 108,3 Punkten und sicherte sich Platz 1 in Gruppe A. In der letzten Partie ging es also in einem direkten Duell um die Halbfinalteilnahme. Es war klar, derjenige der gewinnt, wäre dabei. Michael van Gerwen spielte gegen Peter Wright und startete super. Nach neun Darts hatte er 36 Punkte Rest und holte sich das Break. Dieses bestätigte er auch, ehe „Snakebite“ sich mit einem 134’er Finish zu Wort meldete und den Anschluss herstellte. Beide zeigten sich zu Beginn jedoch oftmals sehr fahrlässig auf die Doppel. Der Leidtragende davon war Wright, der so schnell mit 1:5 hinten lag. Die halbe Miete war für „Mighty Mike“ also bereits geschafft. Für Peter jedoch kein Grund aufzugeben. Er kämpfte weiter, obwohl er seinem Kontrahenten an diesem Tag einfach unterlegen war. Kampf alleine reicht gegen „Mighty Mike“ jedoch nicht, da muss alles passen und so schaffte der Niederländer mit dem 7:2 die Vorentscheidung. Danach ließ er es etwas ruhiger angehen, konnte die Partie aber relativ souverän über die Ziellinie fahren. Am Ende gewann MVG mit 10:5 und erreichte das Halbfinale.

Michael Smith erklärt Adrian Lewis wie ungenau er seine Darts geworfen hat Peter Wright mit seinem unvergleichlichen Walk on bei der Champions League of Darts

Gruppe B: Weltmeister holt Gruppensieg

Spieltag 1:
Die Gruppe B wurde durch die Partie zwischen Gary Anderson und Michael Smith eröffnet. Der Schotte ging als Weltmeister natürlich als Favorit in die Partie und ging entsprechend auch direkt mit einem Break in Führung. Das warf den „Bullyboy“ allerdings nicht zurück. Es blieb weiterhin eng und spannend. Zudem gelang dem Engländer auch im sechsten Leg ein eigenes Break zum Ausgleich. Dieses konnte er aber nicht bestätigen und so setzte sich Gary mit einem 103’er Finish wenig später wieder auf zwei Legs ab. Ein Mal konnte Smith noch verkürzen, ehe der „Flying Scotsman“ endgültig davonzog. Drei Leggewinne hintereinander sorgten für die Vorentscheidung. Am Ende war es ein lockeres und verdientes 10:5 für Gary. Ein engeres Spiel erwartete man dann beim Duell zwischen Adrian Lewis und James Wade. Entsprechend spannend war es auch zu Beginn. In einem Match auf Augenhöhe holten beide Spieler ihre eigenen Legs, Wade checkte dabei unter anderem 120 Punkte aus. Nach sechs Legs stand es 3:3-Unentschieden. Das erste Break kam wenig später zugunsten von „The Machine“, der einen starken Lauf begann. Immer weiter setzte er sich ab und konnte nochmal 161 Punkte zum 7:3 ausmachen. „Jackpot“ spielte nicht schlecht, kam aber gegen einen starken Wade kaum zum Zug. Der spielte die Partie stark zu Ende und siegte am Ende überraschend deutlich mit 10:3.

Spieltag 2:
Nach den Niederlagen in ihren ersten Spielen standen Adrian Lewis und Michael Smith im direkten Duell schon unter Druck. Sie mussten einen Sieg holen um eine realistische Chance auf das Halbfinale zu wahren. Den besseren Start erwischte ganz klar Lewis, dem zu Beginn ein Break gelang, welches er auch mit einem 122’er Finish bestätigte. Smith hatte noch ein wenig Probleme auf die Doppel, blieb aber trotzdem an seinem Gegner dran. Mit einem 119’er Finish gelang ihm sogar ein Break zum 3:3-Ausgleich. Die Antwort von Lewis kam jedoch prompt, der auch gleich einen kleinen Lauf hinlegte. „Jackpot“ war über die gesamte Dauer der routiniertere Spieler und er ließ sich den Sieg auch nicht mehr nehmen. Am Ende siegte er verdient mit 10:8. Im anderen Gruppenspiel trafen Gary Anderson und James Wade aufeinander. Der Schotte ging früh mit 2:0 in Führung, was Wade aber sofort ausgleichen konnte. Dann aber legte Gary einen fantastischen Lauf hin, der ihn bis auf 7:2 in Führung brachte. „The Machine“ machte in dieser Zeit einfach zu viele Fehler. Nur weil Gary einige Chancen liegen ließ kam James nochmal zurück. Er holte das 3:7 und checkte 164 auf 4:7. Er hatte wieder Blut geleckt und versuchte wieder Spannung ins Spiel zu bringen. Er kam immerhin noch bis auf zwei Legs heran, ehe Gary dann aber doch das 10:7 holte und damit den Sieg eintütete.

Spieltag 3:
Michael Smith hatte nach seinen zwei Niederlagen gegen James Wade die Pflicht zu Siegen. Und er schien sich dessen bewusst zu sein. Nach Rückstand glich er mit einem 110’er Finish via 20, Bullseye, Tops aus. Dies sah super aus, allerdings war es in diesem Spiel wichtiger die Punkte sicher zu holen. Dies vergas er wohl im sechsten Leg, als er bei 34 Punkten und zwei Darts Rest lieber nochmal umstellte und letztlich nicht das Doppel traf. So holte sich James das Break und setzte sich mit einem fantastischen Lauf auf 7:2 ab. Der „Bullyboy“ stand mit dem Rücken zur Wand, das Ausscheiden war schon fast Gewissheit. Er versuchte nochmal alles um die Niederlage abzuwenden, jedoch schaffte er es einfach nicht ein Break zu holen. So konnte „The Machine“ sich den Sieg durch das souveräne Runterspielen seiner eigenen Legs sichern. Am Ende gewann Wade mit 10:5. Adrian Lewis brauchte also ebenfalls einen Sieg. Sein Gegner war aber der Weltmeister Gary Anderson. In der Neuauflage des WM-Finals 2016 erwischte „Jackpot“ den besseren Start. Er ging schnell mit 2:0 in Führung. Zwar kam Gary zurück und glich unter anderem durch ein 110’er Finish aus, doch Lewis biss weiter und schaffte einen kleinen Lauf bis zum 5:2. Dann aber ließ er vier Chancen liegen und Gary verkürzte. Erneut verpasste Adrian die Doppel und Gary checkte ein 106’er Finish. Wenig später glich der Schotte wieder aus und die Partie schien offen. Doch offen war sie von da an gar nicht mehr. Gary Anderson spielte deutlich stärker und holte ein Leg nach dem anderen. Adrian hingegen zeigte immer wieder Konzentrationsschwächen, die der „Flying Scotsman“ nur noch auszunutzen brauchte. Dies tat er auch weltmeisterlich und so gewann Gary am Ende mit 10:5. Damit sicherte er sich den Gruppensieg.

Weltmeister Gary Anderson hat sichtlich Spaß beim Einlauf in Halle James Wade bei der Premier der Champions League of Darts

Tobias Gürtler

Champions League of Darts


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