Sascha Stein scheitert am Weltmeister

Nach sehr klaren Angelegenheiten am Nachmittag, standen auf dem Papier für die Abendsession des siebten WM-Tages einige Partien, die Spannung versprachen. Neben Chisnall gegen Benito van de Pas und Gary Anderson gegen Jelle Klaasen, war aus deutscher Sicht aber natürlich die Begegnung von Sascha Stein am interessantesten. „Stoiner“ bekam es mit dem Weltranglistenersten und Titelverteidiger Michael van Gerwen zu tun.

Dart WM Spieltag 7 Abend

„Big Ben“ sorgt für Überraschung

Den Auftakt in den Abend machten Dave Chisnall und Benito van de Pas. Während Chisnall seine dritte PDC-WM spielt und in der ersten Runde einen letztlich klaren 3:0-Erfolg über Ryan de Vreede einfuhr, war das Match gegen Paul Nicholson das Debüt für „Big Ben“ im Ally Pally. Ihm gelang ein knapper 3:2-Erfolg. Dies wollte er gegen „Chizzy“ wiederholen und legte gut los. Er war auch direkt gut drin, aber der Engländer zeigte sich stärker auf die Doppel. Zu klar holte sich Dave den ersten Satz. Benito ließ das aber nicht lange auf sich sitzen und glich verdient aus.

PDC WM Es war ein wirklich gutes, hochklassiges Match. Beide spielten toll und warfen sich 180’er um die Ohren. Nach dem 2:1 für Dave kam VDP sehr stark zurück. Er checkte 127 Punkte, was ihm nochmal einen weiteren Kick gab. Er wurde stärker und stärker, Chisnall wurde mit zunehmender Dauer nervöser. Nach dem verdienten Ausgleich kam er auch direkt mit einem Break zurück auf die Bühne und legte nach. Chisnall hatte immer größere Probleme und so kam es tatsächlich zum 2:3. „Chizzy“ schien sich dann aber doch nochmal gefangen zu haben. Er gewann zwei Legs in Folge, vergab aber Chancen. VDP hingegen zeigte sich eiskalt, kam wieder und drehte den Satz tatsächlich noch. Sein vierter Matchdart saß dann, womit sich ein weiterer Top-10-Spieler aus dem Turnier verabschiedete. Mit einem 4:2-Erfolg zog Benito van de Pas ins Achtelfinale ein.

„Stoiner“ verkauft sich super

„Eigentlich hat er keine Chance. Ein Whitewash ist im Rahmen des Möglichen. Zu gut sein Gegner“. Viele dachten so über die Partie von Sascha Stein gegen Michael van Gerwen. Nachdem „Stoiner“ sich in seiner Vorrundenpartie gegen Kim Viljanen mit 4:1 durchsetzen konnte, traf er in der ersten Hauptrunde auf Stuart Kellett. Stein zeigte sich sehr gut, war konzentriert und gewann letztlich verdient mit 3:1. Dennoch trauten viele ihm nicht zu, eine ähnliche Leistung auch gegen Michael abzurufen. Dieser siegte in einem durchwachsenen Match gegen Joe Cullen mit 3:1 und wollte auf dem Weg zur Titelverteidigung einen möglichst schnellen Sieg einfahren.

Michael van Gerwen geriet gegen den Deutschen Sascha Stein ganz schön ins Schwitzen

Die Partie begann mit großem Jubel in Deutschland. Nachdem er gut startete und MVG noch nicht so recht drin war, gelang Sascha Stein direkt ein Break. Er legte nach, behielt seinen eigenen Aufschlag. Auch der Leggewinn von Michael brachte ihn nicht aus dem Konzept und so holte er mit einem 76’er Zwei-Dart-Finish tatsächlich den ersten Satz. Mit einer 1:0-Führung ging es in die erste Pause, unglaublich. Damit hatte wirklich niemand gerechnet. „The Green Machine“ kam dann aber besser aus der Pause zurück und legte wirklich gut los. Er ging schnell mit 2:0 in Führung, Sascha aber kam wieder. Er verkürzte und zeigte ein sehr starkes Leg im Anschluss. Er warf zwei 180’er und bekam drei Breakdarts, vergab diese jedoch. So glich MVG in den Sätzen aus. Danach gab es kein wirkliches Halten mehr. Michael van Gerwen wurde immer besser und versuchte Sascha nicht mehr zum Zug kommen zu lassen. Der Deutsche konnte nur noch Nadelstiche setzen, so checkte er in einer relativ wichtigen Situation 120 Punkte aus. Jedoch ging „Mighty Mike“ wenig später mit 3:1 in Führung. „Stoiner“ gab aber weiter nicht auf und holte sich im fünften Satz nochmal seine beiden Legs, was aber nicht reichte um einen weiteren Satz zu gewinnen. So nutzte Michael seinen vierten Matchdart zum 4:1-Sieg. Dennoch war es eine wirklich starke Leistung von Sascha, was auch der Weltmeister so anerkannte. Ein fantastisches WM-Debüt.

Gary Anderson dreht Partie


Gary Anderson und Jelle Klaasen Fairplay

Zum Abschluss des siebten WM-Tages traf Gary Anderson auf Jelle Klaasen. Anderson hatte in der ersten Runde einige Probleme gegen den Amerikaner Scott Kirchner, siegte aber letztlich mit 3:1. Gleiches Ergebnis auch für Jelle, der seinen Landsmann Christian Kist bezwang. Gary erwischte den besseren Start. Klaasen kam noch nicht zu seinen starken Scores und so gewann Gary Satz eins ohne Legverlust. Nach der Pause war die „Cobra“ dann aber voll da. Er zeigte sich richtig gut, aber auch Anderson war voll dabei. Er warf legübergreifend fast vier 180’er, dennoch führte Klaasen mit 2:0. Gary kam zurück, doch Jelle holte sich den Satz. Danach hatte der Niederländer so richtig Selbstvertrauen. Das Momentum war komplett auf seiner Seite. Er zeigte zwei perfekte Starts und holte sich den dritten Satz. Auch danach zeigte er sich unheimlich stark, nur auf die Doppel war er nicht immer sicher. Dies nutzte der „Flying Scotsman“ um das Match nicht komplett aus der Hand zu geben, dennoch blieb Jelle kalt und setzte sich auf 3:1 ab. Gary versuchte danach nochmal zurückzukommen, aber Klaasen ließ einfach nicht nach.

PDC Dart WMWeil Gary konzentriert blieb, stärker wurde und seine Chancen nutzte, kam der Schotte zum 2:3. Jelle fing dann an nachzudenken, dies spürte Anderson. Der Schotte wurde in der Phase immer stärker, seine Scores waren sehr hoch. Beide spielten zu der Zeit einen Average von etwa 100 Punkten. Beide zeigten immer wieder 180’er, die der Gegner direkt konterte. Es war ein sehr hochklassiges und spannendes Match. Anderson holte sich das 3:3 und erzwang so den Entscheidungssatz. Dort übertrumpften sich beide, es war spannend und ein auf und ab. Gary checkte u.a. 126 Punkte und war zum Ende hin einfach einen Tick stärker. Und so schaffte er tatsächlich mit dem ersten Matchdart das 4:3 und zog ins Achtelfinale ein.

Tobias Gürtler

Dart WM  Teilnehmer · Auslosung · Startzeiten · Ergebnisse


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