Michael van Gerwen weltmeisterlich

Am dritten Tag der European Darts Championship wurden die kompletten letzten drei Runden ausgetragen. Das bedeutete, dass zwei Spieler ganze drei Matches an einem Tag austragen mussten. Der Nachmittag wurde für die Viertelfinals genutzt. Dabei traf Taylor-Bezwinger Stephen Bunting auf Terry Jenkins. Michael van Gerwen bekam es mit Dave Chisnall zu tun. Die Landsmänner des Weltmeisters, Jelle Klaasen und Raymond van Barneveld, trafen auf Mervyn King bzw. Peter Wright.

Bunting scheitert am Taylor-Effekt

Mervyn King Mervyn King eröffnete den Finaltag mit seinem Match gegen Jelle Klaasen. Beide konnten im Turnierverlauf bisher überzeugen und wollten die Leistung bestätigen. Das Match begann ausgeglichen, das erste Break kam im fünften Leg. Klaasen vergab vier Darts auf die Doppel, womit King sich die 3:2-Pausenführung sicherte. Dies schien Jelle dann doch etwas mehr mitzunehmen, er kam verunsichert zurück auf die Bühne und fand in der Phase kaum noch Bindung zum Spiel. Er lag dann recht schnell mit 2:6 zurück. Dann aber legte er den Schalter wieder um und war wieder da. Er versuchte die Aufholjagd, kam wieder auf zwei Legs heran. King aber zeigte sich souverän und ließ sich gar nicht hektisch machen. Er behielt die Ruhe und spielte sein Spiel weiter. Jelle hatte zwar ein paar Chancen um die Spannung aufrecht zu erhalten, jedoch nutzte er sie zu selten. Somit siegte Mervyn King am Ende recht deutlich mit 10:5 und stand als erster Halbfinalist fest.



Stephen Bunting schlug in der zweiten Runde Phil Taylor in einem sensationellen Match. Doch schon viele Spieler scheiterten in der Folge bereits eine Runde später. Sollte Stephen diesem Schicksal auch erliegen? Sein Gegner war Terry Jenkins, welcher bei acht Finalteilnahmen in Major Turnieren noch nicht einen Titel gewinnen konnte. Beide waren hungrig und begannen stark. Wie schon im ersten Match folgte das erste Break im fünften Leg. Terry Jenkins krallte es sich durch einen fantastischen 11-Darter. Stephen schien verunsichert, kam in der Phase nicht mehr an seine Leistung vom Vortag heran. Er verlor Leg um Leg an einen sehr starken Terry Jenkins. Es stand zur zweiten Pause bereits 7:3 für „The Bull“. Dann aber kam Stephen zurück, holte sich zwei Legs und bekam die große Chance auf 6:7 zu verkürzen. Er ließ die Möglichkeiten jedoch liegen, womit sein Momentum wieder abflachte. Obwohl Jenkins danach auch nicht mehr so extrem stark spielte wie zuvor, schien Stephen sich so langsam aufgegeben zu haben und kam dann auch nicht mehr so recht zurück. Er machte einige Fehler, die Terry bestrafte. Am Ende gewann „The Bull“ mit 10:7 gegen „The Bullet“ und zog ins Halbfinale ein. Stephen setzte seinen Namen also auf die Liste der Spieler, die zwar Taylor bezwingen, den Erfolg aber nicht in ihr nächstes Match mitnehmen konnten.

„Mighty Mike“ überrollt „Chizzy“

Michael van Gerwen Sensationell. Einfach sensationell. Michael van Gerwen hat Dave Chisnall in seinem Match keine Chance gegeben. Dave war nicht schlecht, er spielte sogar recht gut. Doch MVG präsentierte sich wie von einem anderen Stern. Seine Scores waren fantastisch und auch auf die Doppel zeigte er sich sicher. Egal was „Chizzy“ auch versuchte, der Weltmeister war ihm einen Schritt voraus. Es begann recht ausgeglichen, beide waren direkt im Match und spielten toll. Michael ging zur Pause mit 3:2 in Führung, weil ihm ein Break gelang. In der Folge brannte das Oche lichterloh. „Mighty Mike“ ließ zunächst nicht nach, Chisnall war gezwungen jede noch so winzige Chance zu nutzen um nicht unterzugehen. Unter anderem war dies ein 121’er Finish auf Bull. Chisnall kam nach 6:2-Rückstand zwar nochmal auf 6:5 heran, nach dieser kurzen Pause war Michael aber noch stärker als zuvor. Kompromisslos spielte er die Scores herunter und beendete das Match stilvoll durch ein 140’er Finish. Am Ende hatte MVG sieben 180’er, Chisnall hatte sechs. „Chizzys“ 100,98’er 3-Dart-Average reichte auch einfach nicht für die 111 von Michael van Gerwen. Ein überragendes Match mit dem richtigen Sieger. Michael van Gerwen siegte mit 10:5 gegen Dave Chisnall.



Das letzte Viertelfinale bestritten dann Raymond van Barneveld und Peter Wright. Es entwickelte sich auch hier eine sehr gute Partie. Nachdem Barney sich zunächst die ersten beiden Legs sicherte, verlor er drei in Folge, wodurch Wright mit einer 3:2-Führung in die Pause ging. Wieder auf der Bühne spielten Beide weiterhin sehr gutes Dart. Keiner wollte einen Fehler machen, weswegen zunächst auch beide ihre eigenen Legs holten. Nachdem Raymond im neunten Leg eine dicke Breakchance liegen ließ, behielt „Snakebite“ den eigenen Aufschlag und bestrafte seinen Gegner im direkt folgenden Leg. Ein 125’er Finish mit Bull, Single Bull, Bull brachte Peter mit 6:4 in Führung. Dies brachte Raymond allerdings überhaupt nicht aus dem Konzept. Nur zwei Legs später stand es bereits wieder Unentschieden. Ein vorentscheidendes Leg war das Fünfzehnte. Raymond warf sechs perfekte Darts und beendete mit einem 111’er Finish zu einem Break. Auch sein eigenes Leg brachte er durch, sodass er mit 9:7 in Führung lag. Weil ihm dann ein erneutes High-Finish gelang, 144 checkte er aus, siegte der Niederländer letztlich verdient mit 10:7 und zog nach 2011 mal wieder ins Halbfinale der European Darts Championship ein.

Tobias Gürtler

European Championship


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