Gary Anderson bezwingt Taylor erneut

Die Premier League Darts ging endlich wieder los. Und der erste Spieltag hatte direkt fünf Partien, auf die man sich freuen durfte. Es kam zur Neuauflage von gleich drei WM-Spielen, darunter auch das Finale. Gary Anderson bekam es also mit Phil Taylor zu tun. Auch Titelverteidiger Raymond van Barneveld und Adrian Lewis sowie Debütant Stephen Bunting und James Wade trafen sich am Oche wieder. Dave Chisnall musste sein Können gegen Peter Wright beweisen und Kim Huybrechts feierte gegen Michael van Gerwen sein Premier League-Debüt. Mit 11.300 Zuschauern gab es in Leeds zudem einen neuen PDC-Rekord.

Adrian Lewis gelingt Revanche

Eröffnet wurde der Abend vom Duell der beiden letztjährigen Debütanten. Dave Chisnall traf auf Peter Wright und wollte die tolle Form von den Masters mit in die Premier League nehmen. Zu Anfang gelang ihm das noch nicht so recht. Peter kam stärker rein, vergab allerdings vier dicke Breakchancen. So behielt Chisnall das Leg, musste aber wenig später den Ausgleich einstecken. Danach drehte sich die Partie komplett. „Chizzy“ wurde von jetzt auf gleich stärker, begann die Triple zu treffen, während „Snakebite“ sie immer häufiger verfehlte. So bekam der Schotte auch kaum noch Chancen auf die Doppel und Dave konnte es sich leisten, ab und zu ein paar Versuche mehr zu brauchen. Am Ende war es ein verdienter und vor allem sehr deutlicher 7:1-Erfolg von Chisnall, der damit einen sehr guten Start in die Saison erwischte.

Ebenfalls sehr deutlich sollte die zweite Partie enden. Raymond van Barneveld bekam es mit Adrian Lewis zu tun, welcher sich für die WM-Pleite revanchieren wollte. „Jackpot“ war unglaublich motiviert und startete direkt mit einem Break. Ein perfekter Start von Barney konnte ihn nicht stoppen, er blieb fokussiert, holte sich das Leg. Zwar konnte Ray dann auch eines holen, jedoch war dies das letzte Mal, dass der Niederländer mithalten konnte. Danach gab es überhaupt kein Halten mehr für Adrian. Er wurde stärker und stärker, gewann jedes Leg. Erinnerungen an seinen 9-Darter bei der WM gegen den heutigen Gegner wurden wach, als Lewis im sechsten Leg fünf perfekte Darts warf. Wie schon Dave Chisnall konnte auch Adrian Lewis am ersten Spieltag einen 7:1-Sieg einfahren, spielte mit 113,80 allerdings einen deutlich besseren Average.

Michael van Gerwen bestätigt starke Form

Danach sollte das erste Debüt des Abends folgen. Kim Huybrechts kam auf die Bühne und genoss erstmals die Atmosphäre auf einer Premier League-Bühne. Sein Gegner war Michael van Gerwen, was natürlich eine unfassbar schwierige Aufgabe war, vor allem nach dessen starken Masters-Sieg. Und es ging auch nicht gut los für Kim. Er kassierte sofort ein Break und lag schnell 0:2 hinten. Dabei spielte er nicht schlecht, er traf nur die Doppel nicht. Dies änderte sich aber wenig später und so entwickelte sich eine gute Partie. Dennoch merkte man Huybrechts die Aufregung an. Er stand allerdings auch sehr stark unter Druck, denn jeder einzelne Fehler wurde von MVG gnadenlos bestraft. Da auf Dauer die Fehler einfach nicht ausbleiben konnten, brachte sich Michael in eine gute Position. Mit einem 145’er Finish brachte er das Match dann auch nach Hause und siegte letztlich mit 7:3. Dennoch kein schlechter erster Auftritt von Kim.

Es stand die Neuauflage des WM-Finals an. Etwas mehr als einen Monat nach dem historischen 7:6-Erfolg von Gary Anderson über Phil Taylor, trafen sich die beiden Top-Spieler erneut am Oche. Die Partie sollte wieder sehr eng werden. Beide Spieler begannen noch etwas unsicher. Anderson brauchte viele Versuche auf die Doppel, während Phil immer mal wieder die großen Felder ausließ. Die Fehler wurden zumeist vom Kontrahenten bestraft, allerdings wurden sie auch oftmals in den Legs des Gegners gemacht. So kam es auch, dass in den ersten elf Legs nicht ein einziges Break zustande kam. Beide Spieler waren bis dahin wirklich stark. Als es drauf ankam, zeigte sich aber wie schon im WM-Finale der „Flying Scotsman“ besser. Nicht nur startete er in das Leg von Phil perfekt, er scheiterte auch nur knapp an einem 138’er Finish. Weil Phil dann Tops verfehlte, bekam Gary eine weitere Siegchance. Mit seinem zweiten Matchdart gelang ihm das erste Break der Partie und damit der 7:5-Sieg.

Stephen Bunting punktet beim Debüt

Im letzten Match des Abends gab auch Stephen Bunting sein Debüt in der Premier League. Er traf, wie schon in der zweiten Runde der WM, auf James Wade. Und Stephen begann gut, nur knapp scheiterte er im ersten Leg an einem 170’er Finish, das wäre ein Start gewesen. Er holte sich das Leg dennoch, musste seinen Gegner dann aber ein wenig ziehen lassen. „The Bullet“ kassierte ein Break und lag mit 1:3 zurück. Er kämpfte sich aber wieder zurück und gewann in der Folge drei Legs hintereinander, womit er wieder in Führung ging. Beide Spieler zeigten eine tolle Leistung, das Niveau war klasse. Stephen Bunting zeigte ein fantastisches Debüt, ließ nur wenig liegen. Sobald er aber einen Fehler machte, war „The Machine“ zur Stelle. So vergab Bunting ein 142’er Finish auf der Doppel-11, was Wade zu einem erneuten Break nutzen konnte. Stephen wurde etwas zu verkrampft, er wollte es zu sehr. Stephen machte noch einige Fehler, die ihm fast das Match kosten sollten. Er konnte den Rückstand aber noch aufholen und am Ende 68 Punkte zum 6:6-Unentschieden auschecken.

In der nächsten Woche gibt es mit Adrian Lewis gegen Phil Taylor mal wieder das Duell Schüler gegen Lehrer. Unvergessen deren Aufeinandertreffen beim Grand Slam of Darts 2013. Wird die Partie wieder so ein Kracher? Auch das Match zwischen Michael van Gerwen und Stephen Bunting verspricht sehr spannend zu werden. Im Duell der Schotten trifft Peter Wright auf den Weltmeister Gary Anderson, Chisnall spielt gegen van Barneveld und Wade bekommt es mit Kim Huybrechts zu tun.

Tobias Gürtler

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