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Darts1 Interview
mit Steve Brown

Du hast auch schon bei der PDC gespielt, Dich aber letztendlich für den WDF entschieden. Was waren die Gründe für Deine Entscheidung und denkst Du immer noch, dass Du die richtige Entscheidung getroffen hast?

Meine Gründe waren Geld - und Zeit. Ganz offensichtlich gibt es bei der PDC mehr Geld zu verdienen, aber die Kosten sind auch wesentlich höher, besonders dann, wenn man nicht in Europa lebt. Ich weiß natürlich, dass auch die Mehrzahl der Spieler in Europa wohnt, aber die Rankings der PDC sind auch zu sehr zu Gunsten der Europäer gewichtet. Bei diesem Punkt spielt auch die "Zeit" herein. Wenn man als Nordamerikaner wirklich im Ranking voran kommen möchte, muss man eine Reihe Turniere in Europa spielen. Da die meisten amerikanischen Spieler einen Beruf ausüben, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, wird das zum Problem, vor allem wenn man, wie viele, nur zehn bis 15 Tage Urlaub im Jahr hat.

Einige Andere, wie zum Beispiel Larry Butler, haben beschlossen, PDC zu spielen, nachdem es mehr Turnier in den USA gab. Denkst Du, dass diese amerikanischen Turniere wirklich eine Chance sind?

Eine Chance sind sie schon - aber nur eine kleine. Der North American Order of Merit ist sicher die größte Chance, aber das reicht alles nicht aus, um einen amerikanischen Spieler auf einem vorderen Rankingplatz zu halten. Schau Dir nur an, wie es mit Gary Mawson letztes Jahr lief, er spielte bei den amerikanischen Turnieren gut (vielleicht nicht gut genug), er spielte ein paar europäische Turniere und erreichte das Finale der UK Open. Das war eine hervorragende Leistung, aber ich habe mich ziemlich desillusioniert gefühlt - trotz allem hatte sich Gary keinen Platz im 64 Mann starken Weltmeisterschaftsfeld erspielt.

Hilft die PDC dem Dartsport in Amerika?

Auf jeden Fall. Die Turniere sind für die amerikanischen Spieler eine herausragende Möglichkeit gegen die Besten der Welt anzutreten. Ich würde mir nur wünschen, dass mehr Amerikaner diese Möglichkeit auch nutzen würden. Das mag sich heuchlerisch anhören, aber ich bin ja jetzt schon lange Zeit dabei und habe viele Jahre in der PDC verbracht, ich brauche diese Erfahrung nicht mehr sammeln. Die ganzen neuen Spieler hier, die haben sie dringend nötig; es ist der einzige Weg, um diese Erfahrung zu sammeln.

Was sind für Dich die größten Unterschiede zwischen der PDC und dem WDF?

Einmal das Geld und dann auch die Professionalität, mit der die PDC ihre Turniere organisiert. Natürlich hängt das auch mit dem Geld zusammen. Auch wenn man es nicht so recht wahrhaben möchte, BDO und WDF sind so eine Art Futterlieferant der PDC geworden. Trotzdem gibt es auch bei ihren Turnieren noch viele hervorragende Spieler.

Was war Dein größter Erfolg bei der BDO und was bei der PDC?

Dummerweise habe ich während all dieser Jahre nur wenige BDO Turniere gewonnen. Beim diesjährigen Houston Open habe ich mir meinen ersten Titel seit dem Gewinn der North American Open 1989 geholt. Also waren meine größten Erfolge wohl die North American Open Titel 1988 und 1989. Ich habe aber ein paar WDF Titel gewonnen. Es war sehr befriedigend 1990 und 1991 die Swiss Open zu gewinnen, finanziell war mein größter Sieg 1989 der International Challenge of Champions in New York, das hat mir 10.000 $ eingebracht. Bei der PDC war es sicher mein dritter Platz bei der Weltmeisterschaft 1994.

Ich denke aber, dass ich auch sonst Erfolge hatte, nicht nur Turnier-Gewinne. Vielleicht möchtest Du sie auch erwähnen? 1991 war ich lange Zeit die Nummer 1 der WDF, bevor mich Rod Harrington überholte. Bei der PDC bin ich immer noch der jemals am weitesten vorne platzierte amerikanische Spieler - 1994 lag ich auf Rang 4, und ich bin immer noch der einzige nordamerikanische Spieler, der jemals bei einer PDC WM unter die Top 8 gesetzt worden war - 1999 war ich als Nummer 8 gesetzt.

Würdest Du sagen, dass es stimmt, was man oft hört, dass nämlich die PDC Spieler besser sind als die BDO/WDF Spieler?

Wenn man sich nur die Top 50 anschaut, sind die PDC Spieler sicher besser. Ich denke aber immer noch, dass der Abstand nicht so groß ist, wie viele meinen.


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